Pflegegrad einfach erklärt: Die ultimative 2025-Übersicht mit allen Leistungen, Beträgen & Tipps

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Ein Pflegegrad zeigt, wie stark die Selbstständigkeit eines Menschen im Alltag eingeschränkt ist – sowohl körperlich, geistig als auch psychisch. Der Pflegegrad entscheidet darüber, welche Unterstützung, Leistungen und Hilfsmittel die Pflegekasse übernimmt. In Deutschland gibt es heute fünf Pflegegrade, eingeteilt von „geringer Beeinträchtigung“ bis zur „schwersten Beeinträchtigung mit besonderen Anforderungen“.

Der Begriff Pflegegrad wird seit 2017 genutzt und hat die früheren Pflegestufen ersetzt. Damit werden nicht nur körperliche Einschränkungen bewertet, sondern auch Erkrankungen wie Demenz, psychische Probleme oder kognitive Störungen.

Pflegegrad – Definition und rechtliche Grundlage

Ein Pflegegrad ist ein offizieller Pflegebedarfsnachweis nach dem Elften Sozialgesetzbuch (SGB XI). Er beschreibt, wie viel Hilfe im Alltag notwendig ist – etwa bei Körperpflege, Ernährung, Orientierung, Mobilität oder der Bewältigung krankheitsbedingter Herausforderungen.

Rechtlich geregelt ist dies im SGB XI, das u. a. festlegt:

  • Wie Pflegegrade entstehen

  • Wer berechtigt ist

  • Welche Leistungen abgerufen werden können

  • Wie hoch die finanziellen Beträge sind

Für Pflegebedürftige bedeutet ein Pflegegrad vor allem: Sicherheit, Unterstützung und finanzielle Entlastung.

Warum wurden Pflegestufen durch Pflegegrade ersetzt?

Bis 2016 gab es in Deutschland die Pflegestufen 0–3. Diese berücksichtigten fast ausschließlich körperliche Einschränkungen. Menschen mit Demenz oder psychischen Erkrankungen erhielten oft zu wenig Unterstützung.

Mit der Einführung der Pflegegrade wurde das System grundlegend verbessert:

Früher: Pflegestufen Heute: Pflegegrade
Fokus auf körperliche Pflege Ganzheitliches System
Demenz oft nicht berücksichtigt Demenz gleichberechtigt bewertet
Wenig Differenzierung 5 klar definierte Pflegegrade
Keine Feinabstimmung Detailliertes Punktesystem

Die heutige Bewertung ist fairer, moderner und besser an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst.

Die fünf Pflegegrade im Überblick

Je höher der Pflegegrad, desto größer die Einschränkungen. Hier die schnelle Übersicht:

Pflegegrad Einstufung
1 geringe Beeinträchtigung
2 erhebliche Beeinträchtigung
3 schwere Beeinträchtigung
4 schwerste Beeinträchtigung
5 schwerste Beeinträchtigung + besondere Anforderungen

Pflegegrad 5 bedeutet meist, dass rund um die Uhr pflegerische Versorgung notwendig ist.

Wie wird ein Pflegegrad festgestellt?

Die Einstufung erfolgt durch den Medizinischen Dienst (MD) bei gesetzlich Versicherten oder Medicproof bei Privatversicherten.

Wie läuft eine Begutachtung ab?

Ein Gutachter kommt in der Regel nach Hause, um sich ein realistisches Bild der Situation zu machen.

Bewertete Lebensbereiche

  1. Mobilität

  2. Kognitive & kommunikative Fähigkeiten

  3. Psychische Problemlagen

  4. Selbstversorgung

  5. Behandlungspflege im Alltag

  6. Gestaltung des Alltagslebens

Aus allen Punkten ergibt sich ein Gesamtwert, aus dem der Pflegegrad berechnet wird.

Pflegegrad beantragen – Schritt für Schritt

1. Antrag stellen

Ein kurzer Satz genügt:

„Hiermit beantrage ich Leistungen aus der Pflegeversicherung.“

Das kann schriftlich oder telefonisch erfolgen.

2. Begutachtung

Ein Termin wird vereinbart, meist innerhalb von 2–6 Wochen.

3. Entscheidung

Innerhalb von rund 25 Arbeitstagen kommt der Bescheid.

4. Leistungen abrufen

Nach Bewilligung können Pflegegeld, Sachleistungen oder Hilfsmittel genutzt werden.

Leistungen bei anerkanntem Pflegegrad (ab 01.01.2025)

Hier folgen die offiziellen Beträge (ohne Gewähr).

Pflegesachleistungen

Pflegegrad Betrag/Monat
1 kein Anspruch
2 796 €
3 1.497 €
4 1.859 €
5 2.299 €

 Pflegegeld

Pflegegrad Betrag/Monat
1 kein Anspruch
2 347 €
3 599 €
4 800 €
5 990 €

Tages- und Nachtpflege

(tabelle wie oben…)

Pflegehilfsmittel („Pflegebox“) – bis 42 € monatlich

Eine monatliche Pflegebox enthält u. a.:

  • Handschuhe

  • Desinfektionsmittel

  • Bettschutzeinlagen

  • Mundschutz

Diese Produkte werden vollständig von der Pflegekasse übernommen (§ 40 Abs. 2 SGB XI).

Reharaum unterstützt bei Beratung, Beantragung & Lieferung.

Was tun, wenn der Pflegegrad abgelehnt wird?

Du kannst Widerspruch einlegen – innerhalb von einem Monat.

Tipps:

  • Gutachten genau prüfen

  • Arztberichte ergänzen

  • Pflegedienst oder Angehörige um Stellungnahme bitten

  • Unterstützung durch Pflegeberatung nutzen

Viele Entscheidungen werden nach Widerspruch korrigiert.

Häufige Fragen (FAQ)

1. Wie lange dauert die Pflegegradentscheidung?
In der Regel etwa 25 Arbeitstage.

2. Kann man den Pflegegrad erhöhen lassen?
Ja, jederzeit durch einen neuen Antrag.

3. Brauche ich ein ärztliches Attest?
Nicht zwingend, aber hilfreich.

4. Wird Demenz berücksichtigt?
Ja – geistige Einschränkungen fließen vollständig in die Bewertung ein.

5. Wer darf einen Antrag stellen?
Betroffene selbst oder bevollmächtigte Angehörige.

6. Ist die Pflegebox wirklich kostenlos?
Ja, sie wird direkt mit der Pflegekasse abgerechnet.

 Fazit zum Thema Pflegegrad

Ein Pflegegrad sorgt dafür, dass Menschen im Alltag die Unterstützung erhalten, die sie wirklich brauchen – fair, transparent und ganzheitlich. Ob finanzielle Leistungen, Pflegehilfsmittel oder Entlastungsangebote: Die Pflegeversicherung bietet umfangreiche Hilfe, die häufig nicht vollständig bekannt ist.

Mit Partnern wie Reharaum gelingt es, Leistungen schnell zu beantragen, passende Hilfsmittel zu finden und den Pflegealltag spürbar zu erleichtern.