Erwachsener Atmet 12- bis 18-mal pro Minute: Alles, was du über Sauerstoffgeräte wissen musst

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Ein Erwachsener atmet etwa 12- bis 18-mal pro Minute – ganz automatisch und ohne nachzudenken. Mit jedem Atemzug werden die Zellen unseres Körpers mit Sauerstoff versorgt. Ohne Nahrung können wir mehrere Wochen überleben, ohne Wasser etwa vier Tage und ohne Sauerstoff nur wenige Minuten. Sauerstoff ist für uns lebensnotwendig. Doch manche Menschen leiden unter einem Sauerstoffmangel. Ist das der Fall, versorgen Sauerstoffgeräte Betroffene mit dem wichtigen Lebenselixier. Wann steht Dir ein mobiles Sauerstoffgerät auf Rezept zu? Wer verschreibt ein Sauerstoffgerät? Und gibt es Sauerstoffgeräte für zuhause von der Krankenkasse? Das und vieles mehr erklären wir Dir in diesem Beitrag.

Was ist ein Sauerstoffgerät?

Ein Sauerstoffgerät reichert die Atemluft mit zusätzlichem Sauerstoff an. So wird ein Sauerstoffmangel des Blutes ausgeglichen, die Atemmuskulatur entlastet und eine bessere Sauerstoffversorgung des Körpers gewährleistet. Je nach Gerät und Einstellungen hat die gefilterte Luft anschließend einen Sauerstoffgehalt von bis zu 96 Prozent. Gerade für Menschen mit Lungenerkrankungen (z. B. COPD), Asthma, Krankheiten der Atemmuskulatur, chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und weiteren Erkrankungen ist eine Sauerstofftherapie unerlässlich. Benötigst Du ein Sauerstoffgerät auf Rezept, wird Dein Hausarzt Dich entsprechend beraten und Dir helfen, das Sauerstoffgerät bei der Krankenkasse zu beantragen.

Wie funktioniert ein Sauerstoffgerät?

Ein Sauerstoffgerät funktioniert, indem es die Umgebungsluft ansaugt, sie filtert und den Sauerstoff konzentriert. Moderne Geräte verwenden meist einen sogenannten Sauerstoffkonzentrator, der Stickstoff und andere Gase entfernt, um die Sauerstoffkonzentration zu erhöhen. Der gereinigte Sauerstoff wird dann über eine Nasenbrille oder Maske an den Patienten abgegeben. Die meisten tragbaren Geräte sind leicht und können bequem mitgeführt werden, während stationäre Geräte für den Gebrauch zuhause gedacht sind und eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr gewährleisten.

Wer benötigt ein Sauerstoffgerät?

Ein Sauerstoffgerät wird für Menschen verschrieben, die unter chronischem Sauerstoffmangel leiden. Dies kann bei verschiedenen Erkrankungen der Fall sein, darunter:

  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Eine fortschreitende Lungenkrankheit, die die Atemwege verengt und den Luftstrom behindert.
  • Asthma: Eine Erkrankung, bei der sich die Atemwege entzünden und verengen, was zu Atembeschwerden führt.
  • Lungenfibrose: Eine Erkrankung, bei der das Lungengewebe vernarbt und verhärtet, was den Sauerstoffaustausch erschwert.
  • Schwere Herzinsuffizienz: Eine Erkrankung, bei der das Herz nicht genügend Blut durch den Körper pumpen kann, was zu einem Sauerstoffmangel führen kann.
  • Schlafapnoe: Eine Störung, bei der die Atmung während des Schlafs wiederholt aussetzt, was zu einem Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut führt.

Typen von Sauerstoffgeräten

Es gibt verschiedene Arten von Sauerstoffgeräten, die je nach Bedarf und Lebensstil des Patienten ausgewählt werden können:

  • Stationäre Sauerstoffkonzentratoren: Diese Geräte sind für den Einsatz zuhause konzipiert und bieten eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr.
  • Tragbare Sauerstoffkonzentratoren: Leichte und tragbare Geräte, die den Patienten auch unterwegs mit Sauerstoff versorgen.
  • Sauerstoffflaschen: Gefüllte Flaschen mit komprimiertem Sauerstoff, die über ein Ventil und eine Maske abgegeben werden.

Mobile Sauerstoffgeräte

Mobile Sauerstoffgeräte sind besonders praktisch für Patienten, die auch unterwegs auf eine Sauerstoffversorgung angewiesen sind. Diese Geräte sind kompakt, leicht und mit wiederaufladbaren Batterien ausgestattet. Sie ermöglichen eine hohe Bewegungsfreiheit und Unabhängigkeit. Dank moderner Technologie können mobile Sauerstoffgeräte eine Sauerstoffkonzentration von bis zu 96 Prozent bieten und sind oft mit zusätzlichen Funktionen wie einstellbaren Flussraten und Alarmen ausgestattet.

Sauerstoffgeräte für zuhause

Für Patienten, die dauerhaft auf eine Sauerstofftherapie angewiesen sind, sind stationäre Sauerstoffgeräte ideal. Diese Geräte sind leistungsstark und können kontinuierlich hohe Mengen an Sauerstoff liefern. Sie sind in der Regel größer als mobile Geräte und müssen an eine Stromquelle angeschlossen werden. Viele Modelle verfügen über integrierte Backup-Batterien für den Fall eines Stromausfalls, um eine ununterbrochene Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten.

Sauerstoffgeräte auf Rezept

Um ein Sauerstoffgerät auf Rezept zu erhalten, ist ein ärztliches Attest erforderlich. Dein Hausarzt oder Facharzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um festzustellen, ob eine Sauerstofftherapie notwendig ist. Wenn dies der Fall ist, stellt der Arzt ein Rezept aus, das Du bei Deiner Krankenkasse einreichen kannst. Die Krankenkasse prüft den Antrag und entscheidet über die Kostenübernahme. In den meisten Fällen werden die Kosten für ein Sauerstoffgerät bei nachgewiesener medizinischer Notwendigkeit übernommen.

Wer verschreibt ein Sauerstoffgerät?

Ein Sauerstoffgerät kann von verschiedenen medizinischen Fachkräften verschrieben werden, darunter:

  • Hausärzte: Sie sind oft die erste Anlaufstelle und können die notwendige Diagnose stellen und ein Rezept ausstellen.
  • Lungenfachärzte (Pulmologen): Spezialisten für Lungenerkrankungen, die eine detaillierte Untersuchung und Diagnose durchführen können.
  • Kardiologen: Bei Herzinsuffizienz kann der Kardiologe eine Sauerstofftherapie verschreiben.
  • Schlafmediziner: Bei Schlafapnoe kann ein Schlafmediziner die Notwendigkeit eines Sauerstoffgeräts feststellen und verschreiben.

Antrag bei der Krankenkasse

Der Antrag auf ein Sauerstoffgerät bei der Krankenkasse umfasst mehrere Schritte:

  1. Ärztliche Untersuchung: Eine gründliche Untersuchung durch den behandelnden Arzt.
  2. Rezeptausstellung: Der Arzt stellt ein Rezept für das Sauerstoffgerät aus.
  3. Einreichung des Antrags: Der Antrag wird zusammen mit dem ärztlichen Attest und dem Rezept bei der Krankenkasse eingereicht.
  4. Prüfung durch die Krankenkasse: Die Krankenkasse prüft den Antrag und entscheidet über die Kostenübernahme.
  5. Genehmigung und Bereitstellung: Bei Genehmigung wird das Sauerstoffgerät bereitgestellt und an den Patienten geliefert.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfolgt in der Regel bei nachgewiesener medizinischer Notwendigkeit. Dies kann durch die Diagnose eines Facharztes und die entsprechenden Untersuchungsergebnisse belegt werden. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für das Gerät, die Lieferung und die regelmäßige Wartung. In manchen Fällen kann auch die Kostenübernahme für Zubehör wie Nasenbrillen und Schläuche beantragt werden.

Wartung und Pflege von Sauerstoffgeräten

Die regelmäßige Wartung und Pflege von Sauerstoffgeräten ist entscheidend für deren einwandfreie Funktion. Dazu gehören:

  • Reinigung: Regelmäßige Reinigung der Oberfläche und der Luftfilter.
  • Überprüfung: Regelmäßige Überprüfung der Funktionalität und des Sauerstoffflusses.
  • Austausch von Verbrauchsmaterialien: Regelmäßiger Austausch von Nasenbrillen, Schläuchen und Filtern.
  • Wartungsservice: Ein jährlicher Wartungsservice durch den Hersteller oder einen autorisierten Dienstleister.

Sicherheitshinweise für Sauerstoffgeräte

Beim Umgang mit Sauerstoffgeräten sind einige Sicherheitshinweise zu beachten:

  • Kein offenes Feuer: Sauerstoff unterstützt die Verbrennung, daher ist offenes Feuer in der Nähe des Geräts strengstens verboten.
  • Lüftung: Räume, in denen Sauerstoffgeräte verwendet werden, sollten gut belüftet sein.
  • Kabel und Schläuche: Achte darauf, dass Kabel und Schläuche nicht geknickt oder beschädigt werden.
  • Backup-Systeme: Sorge für ein Backup-System im Falle eines Stromausfalls.

Sauerstofftherapie und Lebensqualität

Eine Sauerstofftherapie kann die Lebensqualität von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen erheblich verbessern. Durch die kontinuierliche Versorgung mit Sauerstoff können Symptome wie Atemnot, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen gelindert werden. Zudem ermöglicht die Therapie eine höhere körperliche Aktivität und verbessert die Schlafqualität.

Tipps für den Alltag mit Sauerstoffgerät

Der Alltag mit einem Sauerstoffgerät erfordert einige Anpassungen, aber mit den richtigen Tipps kannst Du weiterhin ein aktives und erfülltes Leben führen:

  • Planung: Plane Deine Aktivitäten im Voraus, um sicherzustellen, dass Du immer ausreichend Sauerstoff zur Verfügung hast.
  • Mobilität: Nutze mobile Sauerstoffgeräte, um Deine Bewegungsfreiheit zu erhalten.
  • Schutz: Schütze das Gerät vor Stößen, Feuchtigkeit und extremer Hitze.
  • Ernährung: Achte auf eine gesunde Ernährung, um Deine allgemeine Gesundheit zu unterstützen.

Reisen mit Sauerstoffgerät

Reisen mit einem Sauerstoffgerät ist möglich, erfordert jedoch einige Vorbereitungen:

  • Flugreisen: Informiere die Fluggesellschaft im Voraus über Dein Sauerstoffgerät und kläre die Mitnahmebedingungen ab.
  • Unterkünfte: Stelle sicher, dass Deine Unterkunft die notwendigen Voraussetzungen für die Nutzung eines Sauerstoffgeräts erfüllt.
  • Backup: Plane ein Backup-System ein, falls Dein Gerät ausfällt oder beschädigt wird.

Alternativen zur Sauerstofftherapie

Neben der Sauerstofftherapie gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen:

  • Medikamentöse Therapie: Inhalative und orale Medikamente zur Erweiterung der Atemwege und Reduktion von Entzündungen.
  • Atemtherapie: Spezielle Übungen zur Verbesserung der Atemtechnik und Stärkung der Atemmuskulatur.
  • Ernährungsberatung: Unterstützung bei einer gesunden Ernährung zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und Lungenfunktion.

Häufige Fragen zu Sauerstoffgeräten

Was ist ein Sauerstoffgerät?

Ein Sauerstoffgerät ist ein medizinisches Gerät, das die Umgebungsluft ansaugt, filtert und den Sauerstoffgehalt erhöht, um Patienten mit Sauerstoffmangel zu versorgen.

Wer benötigt ein Sauerstoffgerät?

Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD, Asthma, Lungenfibrose, Herzinsuffizienz und Schlafapnoe benötigen oft ein Sauerstoffgerät.

Wie funktioniert ein Sauerstoffgerät?

Ein Sauerstoffgerät saugt die Umgebungsluft an, entfernt Stickstoff und andere Gase und gibt den konzentrierten Sauerstoff über eine Nasenbrille oder Maske an den Patienten ab.

Wer verschreibt ein Sauerstoffgerät?

Ein Sauerstoffgerät kann von Hausärzten, Pulmologen, Kardiologen und Schlafmedizinern verschrieben werden.

Wie beantrage ich ein Sauerstoffgerät bei der Krankenkasse?

Ein ärztliches Attest und ein Rezept werden bei der Krankenkasse eingereicht, die den Antrag prüft und bei Genehmigung die Kosten übernimmt.

Welche Arten von Sauerstoffgeräten gibt es?

Es gibt stationäre Sauerstoffkonzentratoren für den Hausgebrauch, tragbare Sauerstoffkonzentratoren für unterwegs und Sauerstoffflaschen.

Erfahrungen von Betroffenen

Viele Betroffene berichten, dass die Sauerstofftherapie ihre Lebensqualität erheblich verbessert hat. Die kontinuierliche Sauerstoffzufuhr reduziert Atemnot, verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit und sorgt für einen besseren Schlaf. Einige Patienten empfinden die Geräte zunächst als Einschränkung, gewöhnen sich jedoch schnell daran und schätzen die neu gewonnene Freiheit und Mobilität.

Fazit

Ein Erwachsener atmet etwa 12- bis 18-mal pro Minute und versorgt die Zellen des Körpers mit lebenswichtigem Sauerstoff. Bei Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen kann ein Sauerstoffmangel jedoch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Sauerstoffgeräte bieten hier eine wirksame Lösung, indem sie den Sauerstoffgehalt der Atemluft erhöhen und so die Symptome lindern. Mit der richtigen ärztlichen Beratung und Unterstützung durch die Krankenkasse können Betroffene ein mobiles oder stationäres Sauerstoffgerät erhalten und damit ihre Lebensqualität erheblich verbessern.